Gibt es eine "echte" deutsche Enklave in den USA?

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Deutscher Lebensstil ist noch teilweise in Texas, 65 km südlich von Austin, anzutreffen. In** New Braunfels** und in** Fredericksburg** findet man noch deutsche Auswanderer-Nachfahren und deren Geschäfte, Restaurants und Festivitäten. Natürlich ist alles inzwischen amerikanisiert, aber man kann noch deutsch sprechende Mitmenschen antreffen und viel Verständnis für das Interesse an deutschem Brauchtum in der heutigen Umgebung. Nachstehend ein Auszug aus Wikipedia über die Ursprünge: "Deutsche Einwanderer haben den US-Bundesstaat wesentlich mitgeprägt. Caroline Ernst war mit ihrer Familie die erste deutsche Siedlerin. Ein schwärmerischer Brief ihres Vaters nach Deutschland 1832 war einer der Auslöser für das deutsche Engagement in Texas.

Die organisierte deutsche Einwanderung begann 1834 mit den Dreißigern und ist vor allem der Gießener Auswanderungsgesellschaft und dem Verein zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas, auch bekannt als Mainzer Adelsverein, zu verdanken. Nach der Märzrevolution von 1848 folgten noch einige der Forty-Eighters.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren etwa 100.000 Texaner deutschsprachig. Die meisten siedelten in Zentraltexas im so genannten Texas Hill Country, den German Hills im Bereich von Austin und San Antonio. Frühe Siedlungen waren die Latin Settlements, gegründet von deutschen Auswanderern. Vor allem der Einfluss des Ersten Weltkriegs führte zu einem deutlichen Rückgang der deutschen Sprache. Der deutsch-englische Mischdialekt wird auch Texasdeutsch genannt.

Der Einfluss deutscher Einwanderer zeigt sich an Ortsnamen wie New Braunfels (gegründet 1845 von Carl Prinz zu Solms-Braunfels, einem Mitglied des Mainzer Adelsvereins) und der Bezeichnung des Wasserparks Schlitterbahn. In New Braunfels, etwa 65 km südlich der Hauptstadt Austin, wird alljährlich das Wurstfest gefeiert. Im Ortsteil Gruene, gegründet 1872 von Henry D. Gruene, befindet sich die älteste erhaltene Dance Hall in Texas, die Gruene Hall. Sie ist heute ein historischer Ort für Live-Musik und Tanzveranstaltungen.

Auch bei Fredericksburg (gegründet 1846 und zu Ehren von Prinz Friedrich von Preußen (1794–1863), einem weiteren Mitgliedes des Mainzer Adelsvereins, „Friedrichsburg“ benannt) ist eine deutsche Kolonie. Die örtliche Handelskammer begrüßt Besucher im Internet mit „Willkommen“, die Speisekarten von Restaurants sind teilweise zweisprachig." Ein Ersatz für einen Besuch in Deutschland wird das aber niemals sein können!!

Im Staat Wisconsin / in der Stadt Milwaukee leben viele Deutschstämmige, die sich in Vereinen treffen und ihre Traditionen leben. In Chicago gibt es ein deutsches Viertel, mit deutschen Läden, aber eine "Enklave" oder ein deutsches Dorf als solches kenne ich nicht. Wäre gut möglich, dass es sowas in Texas gibt..Die Amischen aus Südwestdeutschland leben in Lancaster County, die kann man teilweise auch besuchen, übernachten etc. - Lebenstil Deutschland vor 200 Jahren. Ich denke jedoch nicht, dass es das ist was Du suchst. Mit Adressen kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Ich kenne nur das dänische Dorf Solvang in Kalifornien. Dann wäre da aber noch die Frage offen, was Du unter Kitsch verstehst. Es gibt nämlich auch einen Jodlerverein in New York :-)

Echter deutscher Lebensstil ist heutzutage amerikanischer oder globaler Lebensstil. Echt deutsch ist auch in Deutschland nur noch in Museumsdörfern oder Ausstellungen zu finden. Auch in den USA wirst du nur auf Mischungen stoßen.