Hi Thomas,
ganz schwieriges Thema. Früher war es so, dass die Veranstalter in den Hotels in GB orgentliche Raten bekamen (also günstiger wie im Hotel direkt). Darauf wurde der Gewinn und das Veranstalterrisiko sowie diverse Versicherungen (Insolvenz-, Veranstalterhaftpflicht) draufgeschlagen und unterm Strich war man immer noch günstiger als bei Buchung direkt im Hotel.
Heute meinen die Hotels (speziell im Norden Europas) den Stein der Weisen gefunden zu haben und vermarkten sich zunehmend im Netz. Sie glauben dass es sinnvoller ist, Ihr Marketingbudget in Hotelportale und Online-Werbung zu stecken als in Provisionen von Reiseveranstaltern und Reisebüros. Das führt dazu, dass die Reisebranche anders kalkulieren muss. Nur wie soll man das machen: Einerseits erwartet der Kunde top ausgebildete Verkäufer mit viel Ortskenntnis und Fachwissen, einen Ansprechparter für Notfälle, eine Insolvenzversicherung, eine Veranstalter-Haftpflicht die auch die Verkehrssicherungspflicht abdeckt (wenn Du über eine zu niedrige Balkonbrüstung fällst, ist der Veranstalter in der Haftung), Zahlung in Deutschland, schön aufgemachte Reiseunterlagen und deutsches Pauschalreiserecht, wenn mal etwas schief geht. Andererseits sind die Raten für den Veranstalter fast gleich hoch wie online.
Schlußendlich nimmt der Kunde dann das Angebot des Veranstalters, dröselt alle Einzelpreise auf und staunt, dass er das doch alles online viel billiger bekommt. Dabei wird meist großzügig darüber hinweggesehen, dass man das Angebot gar nicht nachrechnen könnte, hätte man es nicht durch den Arbeitseinsatz des Veranstalters überhaupt erst in die Hände bekommen. Und die Leistungen sind halt auch nicht vergleichbar.
Fair wäre, wenn der Veranstalter sein Angebot nur gegen eine Bearbeitungsgebühr an den Kunden abgeben würde. Aber das ist in Deutschland nicht oder nur sehr schwer durchsetzbar.
bye
Rolf