Gastgeschenk/Give-Aways in Indien?

4 Antworten

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Wenn man wirklich helfen will, dann sollte man vor Ort helfen und nicht irgendwas mitbringen. Meist ist es in den Ländern viel viel billiger. Eine Freundin von uns hat das beispielsweise in einem Township in Johannesburg so gemacht: In ein Slam gegangen (2 Frauen) und dort die Frauen gefragt, was sie tun würden, wenn sie die Chance dazu hätten. Antwort: "Ich würde Brot backen und das Brot verkaufen, beispielsweise an die Arbeiter, die dort vorne die Straße bauen." Eine andere Frau meinte, sie würde auf die Kinder aufpassen, wenn die andere Brot bäckt. Eine dritte Frau meinte, sie würde gehen und das Brot verkaufen. Dann hat meine Freundin gemeint, was sie brauchen würden, um den Business zu starten: Mehl, Backtriebmittel,... Die beiden Frauen sind losgefahren und kamen mit 10 großen Säcken Mehl und Zutaten zurück. Der Start in einen eigenen Betrieb, der wohl 3 Familien mindestens helfen wird.

Oder: Dort Hilfsprojekte unterstützen.

KaeptnKoC  07.08.2009, 11:32

DIESE Idee find ich richtig gut !!!

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pehrlich  07.08.2009, 11:52

Das ist eine wirklich gute Idee. Da gibt es ein Buch, wo sich 3 Junge Männer auf eine Weltreise begeben. Sie lernen unter anderen das Prinzip der Kleinkreditwirtschaft kennen. Das heißt Kredite die "normale" Banken überhaupt nicht beachten, mit Größenordnungen bei 20 EUR o.ä. Wenn damit einmal der Kreislauf des Geldverdienens geschaffen wurde, können diese Menschen ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Ach so, eine Studie hat ergeben, das die Kreditrückzahlungsquote dieser Menschen bei über 90 % liegt. Das Buch heißt "Globetrotter der Hoffnung" und geschrieben haben es die Jungen Männer selbst.

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Luise  08.08.2009, 03:12
@pehrlich

Supergut finde ich in dieser Richtung auch kiva.org , eine Organisation, wo man spendet (beispielsweise 100 Dollar und sich dann für jeweils 25 Dollar einen Business aussucht, den man unterstützen will. Die "Businessmen and -women" stellen sich und ihr Projekt vor, sagen, wie viel Geld sie wie lange brauchen (zinslos) und nach Ablauf der Zeit wird das Geld an Kiva zurück gegeben und der Spender/Sponsor muss man sich ein neues Kleinunternehmen aussuchen. Das Geld bleibt bei Kiva.org und man kann mit nur 25 Dollar viel Gutes tun. Immer wieder. Es geht immer weiter. Sehr schöne Idee.

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indianer  25.08.2012, 21:25

Der Beitrag ist von 2009 aber immer noch aktuell.

Deswegen möchte ich einen Kurzkomentar dazu geben.

Dort Hilfsprojekte unterstützen finde ich besonders wichtig.

auch ich unterstütze eine schule für behinderte Kinder in Indien.

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Möchte zu diesem Thema kurz etwas ergänzen, darf aber keine Eigenwerbung über mein Gastgeschenk humanitäre Indienhilfe machen, da meine e-mail adresse zu lesen ist, und keine eigentliche Antwort auf eine Frage ist. Bin deswegen schon 2x gesperrt worden. Wer sich informieren möchte wie man wirklich helfen kann, sozusagen auch als Gastgeschenk, sende ich gerne den Link – Es ist mein persönliches Gastgeschenk für Indien und könnte anderen als Vorbild dienen.

Wären für die 'schrecklichen hygienischen Zustände' nicht vielleicht Wasserfilter oder Entkeimungstabletten besser? Ich bin mir nicht sicher, ob gerade die von Euch ins Auge gefaßten Menschen wirklich irgendwelche Medikamente einnehmen würden bzw. auf die richtige Art und Weise - wer kann schon einen deutschsprachigen Beipackzettel lesen bzw. begreift, was Verfallsdatum bedeutet? Immodium ist übrigens sowieso nicht das Mittel der Wahl! Es bekämpft nicht die Ursache des Durchfalls, sondern hemmt nur die Ausscheidung der Erreger - was in manchen Fällen fatal sein würde! Besser wäre für diesen Fall eine Elektrolytlösung, die die teils lebensgefährlichen Begleiterscheinungen des Durchfalls (wasser- und Mineralverlust) ausgleicht. Immodium ist als Akut-Mittel für Touristen sinnvoll, bis man die Ursache abklären kann - aber auch in die Touri-Apotheke gehören unbedingt auch Elektrolyte, wenn man evtl. keine Möglichkeit hat, eine Zucker-Salz-Lösung (1l mit 3 EL Zucker und 1 TL Salz) herzustellen!

Als ich mal in einem recht kleinen Dorf war, wurde ich witziger Weise nach Shampoo gefragt. Auf die Idee wäre ich natürlich nie gekommen, vielleicht war es auch ein komischer Zufall...wenn deine Geschenke an eine reiche Gastfamilie gerichtet sind, würde ich etwas offensichtlich europäisches mitnehmen, da freuen sich die Inder immer besonders. Für die Frauen kannst du auch gut vor Ort für einen verhältnismäßigen Spottpreis schöne Stoffe kaufen, aus denen sie sich dann Saris machen lassen können. Das hab ich mal gemacht. Ich habe 20 Euro nach langem Handeln ausgegeben und wirklich was Tolles bekommen, was auch totale Freude und Begeisterung ausgelöst hat. Für wohlhabende Männer geht immer ganz gut ein schöner Stift (kriegt man dort auch). Wenn du etwas an ärmere Leute verschenken möchtest, musst du dringend darauf achten, an wen du die Sachen vergibst. Wenn du z.B. den Kindern auf der Straße was Gutes tun möchtest, bringt es nichts, wenn du ihnen sowas wie Stifte und Papier oder so mitbringst, weil das meistens von den Älteren dann einkassiert und weiterverkauft wird. Da helfen wirklich nur kurzlebige Sachen wie "Komm, ich lad dich zum Essen ein". Das haben sie dann wirklich auch selber, aber es ist auch nicht gerade optimal. Medikamente etc. sind glaube ich keine gute Idee. Die Inder haben ein total anderes Immunsystem und was sie wirklich brauchen, kannst du nur vor Ort erfragen und dort dann auch kaufen. Indische Apotheken sind erstaunlich gut ausgestattet und die Medikamente sind dort auch viel günstiger. Also erst nachfragen und dann auch vor Ort besorgen, wenn überhaupt. Am Geeignetsten sind wahrscheinlich irgendwelche langlebigen Nutzgegenstände, für die Leute auf dem Land könntest du etwas besorgen, was sie vor der direkten Sonne schützt, damit sie keinen Hitzeschlag bekommen oder Schutzkleidung (Gummistiefel, Handschuhe), wenn sie mit Chemikalien arbeiten. Schön ist auch, wenn man hilft, in einem Dorf einen Gemeinschaftsraum zu gestalten, dass die Kinder mit den Alten zusammensitzen können und das Wissen weitergetragen bekommen, wenn sonst schon kein Lehrer vor Ort ist. Schuhe sind auch keine schlechte Idee und die sind wirklich vor Ort zu besorgen. Ich habe damals nach kurzem, nicht zu aggressivem Handeln ein paar Schuhe für 3 Euro bekommen. Gerade auf den Dörfern haben viele keine Schuhe. Gut ist es auch, wenn du deinen Status als Europäer ausnutzt, um z.B. bei den dortigen Behörden etwas durchzubringen, was die Leute schon lange versucht haben. Zwar wird man manchmal extra lange vorgehalten, aber meistens kommt man in jedem Laden und jeder Institution viel schneller zu Wort als ein Local.

Alle wirklich effektiven Hilfen, die du leistens kannst, finden vor Ort statt. Es bringt nichts, wenn du vorher etwas besorgst. Schau dir einfach an, was die Leute genau dort, wo du dann bist, am meisten brauchen und hilf ihnen dann dort, das zu erreichen oder zu ermöglichen, das ist glaube ich die beste Variante, egal ob es um Schuhe, einen Brunnen, Medikamente oder Mehl für Brot geht!