Chef von einem 5-6 wöchigen Urlaub überzeugen - Tipps, Ratschläge, Aussichten
Anfang nächsten Jahres würde ich gerne eine Reise nach Neuseeland unternehmen. Dafür habe ich jetzt lange gespart und es ist ein riesiger Herzenswunsch von mir!
Zum einen weil es nicht gerade um die Ecke liegt(wer weiß wann man wieder hin kommt?) und zum anderen weil ich nicht durchs Land hetzen möchte, würde ich mir dafür am liebsten 5-6 Wochen Zeit nehmen.
Nun mein Problem: Wie überzeuge ich meinen Chef am besten, mir diesen Zeitraum am Stück zu genehmigen? Dazu kommt noch, dass ich erst knapp 2 Jahre im Betrieb bin und dieser relativ klein ist (<30), der Chef dagegen ist je nach Laune relativ „locker“, aber wie er mit so einer Anfrage umgehen würde, kann ich nicht einschätzen. Wie die Überschrift schon sagt: Hat jemand vielleicht irgendwelche Ratschläge, Erfahrungen, …?
3 Antworten
Hi, auch wenn ich natürlich volles Verständnis dafür habe, gern eine solche (Traum-)reise zu machen, muss man auch ein bißchen die Arbeitsgeberseite berücksichtigen. Du fällst sechs Wochen aus. Er kann auch nicht zusätzlich jemanden einstellen. Der Zeitraum ist ja normal zu lang als dass man Sachen liegenlassen könnte. D.h., das einzige Argument, was für mich (als Chef) zählen würde, wäre: Es ist sichergestellt worden, dass die anfallenden Arbeiten trotzdem ordnungsgemäß erledigt werden. Ich würde also versuchen, zu planen und auch mit den Kollegen zu sprechen, d.h. den Urlaub in einer Zeit nehmen, in der erfahrungsgemäß am wenigsten Arbeitsaufkommen ist (weniger Aufträge reinkommen... je nach Betrieb), dann festlegen: welche Aufgaben müssen vorher fertiggestellt werden (z.B. Quartalsabschluss, Anträge, was auch immer), dann würde ich klären, wer welche Aufgaben übernimmt, schonmal ordentlich mit Liste, Maria X übernimmt während der Zeit ... Peter B. übernimmt folgende Aufgaben. Das setzt natürlich voraus, dass Du Unterstützung bei den Kollegen bekommst. Wenn ein Mitarbeiter im Sinne des Betriebs/der Firma denkt und sich selbst bemüht, sicherzustellen, dass kein Schaden entsteht, dann sehe ich keine Gründe, aus denen der Urlaub nicht gewährt werden sollte. Ich drücke Dir die Daumen.
Dann sag' es doch Deinem Chef genau so wie Du hier schreibst.
Ich würde Dir den Wunsch nicht versagen, wenn es irgendwie ginge. Und ich würde für einen beiderseitigen Win-Win-Effekt erwarten, dass mir dieser Mitarbeiter die Erfüllung dieses Wunsches an anderer Stelle durch Arbeitsleistung dankbar "heimzahlt".
Stelle Dich nur nicht als überflüssig dar, wo's ohnehin nicht darauf ankommt, ob Du ein paar Wochen fehlst oder auch nicht. Das bringt ihn möglicherweise sonst auf ganz andere Ideen. Es sollen sich ja auch schon welche mit solchen Gesprächen selbst wegrationalisiert haben ;)
Dann weiß ich nicht, ob es in Eurem Laden in dem von Dir gewünschten Zeitraum hektischere oder absehbar ruhigere Zeiten gibt, wo man eher eben mal längere Zeit weg kann. Zeige ihm auf jeden Fall einen Weg auf, wie der Ausfall, auch ggf. durch Vor- oder Nacharbeit, und nicht nur auf dem Buckel der "Restbelegschaft", kompensiert werden könnte.
Und ich kann auch Deine Kollegen natürlich nicht einschätzen: Gibt's da Eifersucht nach dem Motto, will ich dann auch? Diese Vorstellung könnte Deinen Chef evtl. auch nervös machen.
Aus diesem Grund kenne ich Firmen, die wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes und zur Vermeidung jeglicher "Einzelbevorzugung" max. 3 Wochen am Stück genehmigen. Wie gesagt: Ich kenne Euren Laden, den Chef und Deine Kollegen auch nicht.
Zusätzlicher Gedanke: 6 Wochen Urlaub entsprechen ja 30 Urlaubstagen, die Du wahrscheinlich gar nicht hast (bzw. nicht alle verbraten willst, da man z.B. an Weihnachten ja auch noch Pause machen will). Meiner Erfahrung nach solltest Du deshalb das ganze zumindest zum Teil als Sabbatical verkaufen, also zum Beispiel: Du fährst 6 Wochen weg, nimmst dafür 3 Wochen Urlaub, zudem weitere drei Wochen unbezahlten Urlaub. Viel Glück! Am besten, Du schlägst Deinem Chef die Idee vor und sagst, er solle es sich überlegen, das ist glaub' ich besser, als sofort eine Antwort einzufordern.