Gibt es in Südeuropa Mangrovensümpfe zu entdecken?

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Oh-da hatte ich heute schon mal was angedeutet, dann jetzt mal genauer. In Südeuropa, also am Mittelmeer, kann es keine Mangrovewälder geben, da das Wasser im Winter kälter als 20°C wird. Das vertragen Mangroven nicht, sie haben ähnliche Temperaturbedürfnisse wie riffbildende Steinkorallen, ansonsten wäre auch das deutsche Wattenmeer völlig von Mangroven bedeckt. Mangroven sind tropisches Wattenmeer.

Soviel dazu. Das von Deutschland aus nächstgelegene Vorkommen liegt auf dem Sinai südlicher Bereich). Sowohl im Nationalpark Ras Mohammed als auch etwas weiter nördlich im Nabek (Nabq, Nabk) Nationalpark, dort findet sich das größte Mangrovevorkommen im Golf von Akaba und rund 3 km weiter nördlich das nördlichste Mangrovevorkommen auf der ganzen Welt (südl. von Ras Atantur). Reiche Tier und Pflanzenwelt und ein pittoreskes Schiffswrack (Maria Shroeder). Charterflüge nach Ras Mohammed gibt es reichlich und sie sind bezahlbar. Wohnen kann man dort oder in Dahab, für Hotels etc. bitte die interne Suchfunktion oben rechts benutzen. Die dort vorkommenden Manroven gehören zur Art Avicennia marina, ebenso wie die vom südlichsten Vorkommen an der Nordspitze der Nordinsel Neuseelands. Ansonsten erreichen Mangroven ihre höchste Artenvielfalt im Bereich Philippinen bis Nordaustralien. besonders riesige Exemplare der Rhizophora - Mangrove habe ich an der kolumbianischen Pazifikküste gesehen, da gibt es auch die sog. "Süßwassermangrove" (Guadal/Natal) die durch gezeitenbedingt rückgestautes Flusswasser bedingt ist.

moglisreisen  08.06.2010, 18:27

Interessante Ausführung über Mangrovenwälder! Wieder was gelernt - danke!

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