Wohin im Harz, wenn man zu ersten Mal in der Region ist?

3 Antworten

Ich würde einen Kurzurlaub, zum Beispiel über's Wochenende, in Braunlage empfehlen. Die Stadt liegt mitten im Harz, umgeben von herrlicher Natur, und hat auch in Sachen Sport und Unterhaltung einiges zu bieten: Es gibt eine moderne Seilbahn, mit der ihr auch den Wurmberg (der zweitgrößte Berg im Harz) fahren könnt. Mit dem Mountainbike oder auf einem Monsterroller kann man dann wieder ins Tal hinaub sausen. Und im Winter ist Braunlage ein richtiger Wintersport-Ort mit mehreren Skipisten, Langlaufloipen, Rodelbahn, Eishalle (auch im Sommer) und einer Skisprungschanze.

Wir verbringen mindestens 2x im Jahr einen Kurzurlaub im Harz: 1x Wandern, 1x Skifahren. Unsere Stamm-Unterkunft ist das Hotel Altes Forsthaus, da es direkt an der Talstation der Wurmberg-Seilbahn liegt: http://www.forsthaus-braunlage.de/harz-kurzurlaub.html

Zum Brocken ist es übrigens auch nicht weit. Wer gut zu Fuß ist, kann die Strecke sogar wandern.

Für Geologen ist der Harz eine gekippte Pultscholle, keine Ahnung, wie der Name zustandekommt. Jedenfalls ist sie nach Süd(-Osten) gekippt, was bedeutet, dass vor Allem der Nordrand des Harz vergleichsweise steil abfällt (auch der Westrand etwas) und damit die landschaftlich eindrucksvolleren Bilder liefert. Dagegen fransen der Süd- und auch der Ostrand vergleichsweise unspektakulär in die Ebene aus.

Entsprechend sind landschaftliche Höhepunkte wie das tief eingeschnittene Bodetal bei Thale mit Rosstrappe/Hexentanzplatz am Nordrand zu finden, ebenso die hübsch an die Berge geschmiegten Orte wie Wernigerode, Goslar, aber auch Blankenburg oder Bad Harzburg. Bei schönem Wetter und entsprechender Sicht ist der Brocken ein Muss. Schon eindrucksvoll, wie sich dieser Berg nochmal über die Hochebene des Harz erhebt und Fernsicht bis Hannover, Magdeburg und Leipzig bieten kann.

Für Kulturgeschichte wie auch für Freunde des gepflegten Fachwerks ist Quedlinburg ein Muss, technikinteressierte werden sich die dampfgetriebene Harzquer,- Brocken- und Selketalbahnen nicht entgehen lassen, ebenso des Besuch des 1000 Jahre alten Bergbaus am Rammelsberg bei Goslar (mittlerweile Weltkulturerbe).

Der Westharz ist touristisch etwas zurückgeblieben, vor der Wende war das dort ein Selbstläufer und so richtig haben die den Schuss immer noch nicht gehört. Orte wie Altenau, Schulenberg, Hahnenklee, Braunlage strahlen so den Charme eines Postgewerkschaftsheimes mit Bundeskegelbahn aus, verbunden mit dem Geruch von 60er-Jahre-Desinfektionsmitteln.

Wenn Du etwas Stadt um Dich haben magst, ist, wie Harz1 schon schrieb, Wernigerode ein guter Tipp, auch Quedlinburg. Im Bodetal bei Thale gibt es Hotels, schön kühl an heissen Tagen, wel tief im Canyon. Mein Tipp wäre aber das Hotel steinerne Renne. In der Lage durfte selbst vor 100 Jahren nur der Fürst von Wernigerode bauen (war n Jagdhaus von ihm), völlig einsam mitten im Wald an einem Wasserfall mit Blick über Wernigerode aus dem Harz hinaus. GuggstDuHier: http://www.steinerne-renne.de/

Oh, das ist keine leichte Frage und ich würde fragen, wie mobil (zu Fuß bzw. mit dem Auto) der Gast ist. Ein Wochenende ist sehr wenig.

Anhalter1960 hat schon viele Aspekte angesprochen. Wenn man gut zu Fuß unterwegs ist aber es nicht übertreiben will, dann ist die Wanderung zum Brocken vom Soldatenfriedhof über Dreickiger Pfahl kurz und leicht zu bewältigen.Allerdings hat man auf dem Brocken über 300 Tage im Jahr schlechte Sichtverhältnisse. Wenn man dann schon oben ist, dann sollte man das Brockenmuseum unbedingt besuchen.

Beim Wandern auf den Flächen rechts und links vom Okertal kann man auch einige unvergessliche Impressionen mitnehmen, also z.B. die Kästeklippen und deren Hinterland auf der Hochfläche.

1000 Jahre Harzer Bergbau sind auch nicht wegzudenken, (wie von Anhalter1960 schon erwähnt) Rammelsberg (Goslar) oder eines der anderen Schaubergwerke sind absolute Pflicht für jeden irgendwie technisch oder geologisch Interessierten.