Auf Lesbos kann ich Vatera an der Südküste zwischen dem Golf von Gera und dem Golf von Kallonis empfehlen. Touristenbunker gibt es dort nicht, dafür jede Menge kleine familiäre Hotels, Pensionen und privat vermietete Studios und Appartments. Im Juli/August zieht der Ort, der über einen schönen, langen Strand verfügt, zwar auch eine Menge Touristen an, dadurch, dass er sich sehr lang am Meer hinzieht, verteilen die sich jedoch einigermaßen. Den Rest des Jahres ist es recht ruhig hier. Zu Fuß auf einem schönen, meist schattigen Weg durch einen Pinienwald erreicht man in ca. 45 Minuten (auf einem anderen, kürzeren Weg auch etwas schneller) das kaum vom Tourismus berührte Dorf Vrissa, aus dem viele der Vermieter von Zimmern und Studios am Strand stammen. Ich war letzten Herbst dort und bin dann weiter mit der Fähre auf andere, kleinere Inseln gefahren. Hier der Link zu meinem bebilderten Reisebericht, der auch auf meine Unterkunft "Irida" verlinkt, die ich sehr empfehlen kann: http://griechenlanderleben.wordpress.com/reiseberichte/lesbos-chios-psara-u-inousses-herbst-2012/lesbos-teil-1-19-23-9-2012/

Falls Ihr tatsächlich hinfahrt, sagt Grüße von mir (s. meine Website), dann werdet Ihr sicher herzlich aufgenommen, denn die Vermieter sind uns schon zu Freunden geworden, nachdem wir mehrmals dort Urlaub gemacht haben.

Dann auf jeden Fall viel Spaß bei der Urlaubsplanung und einen schönen Urlaub!

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Hallo RexKramer, eines voran: Wenn ihr einen festen Rückflugtermin habt, würde ich auf jeden Fall vorschlagen, einige Tage Athen am Ende der Reise statt am Anfang anzuhängen.

Der Hauptgrund für meinen Vorschlag ist, dass man bei Schiffsverbindungen zwischen den Inseln und nach Piräus immer mit Unregelmäßigkeiten rechnen muss. Meist sind sie wetterbedingt, ab und zu auch durch technische Probleme mit den Schiffen, in letzter Zeit kam es außerdem auch vermehrt zu Streiks. Um den Rückflug nicht zu verpassen, ist es also besser, einige Tage vorher wieder in Athen zu sein.

Ein weiterer Grund dafür ist für mich persönlich eine gewisse "Akklimatisation" zum Urlaubsausklang. Auf den Inseln fühle ich mich immer völlig entspannt, ein bisserl wie im Paradies. Um mich langsam wieder an den hektischen Lebensstil zu gewöhnen, der mich zu Hause nach dem Urlaub erwartet, akklimatisiere ich mich ganz gern einige Tage in dem geschäftigen und weniger paradiesischen Athen.

Wie lang man dafür einplanen sollte? Ich würde sagen, mindestens 3 Tage. Interessiert man sich in erster Linie für die antiken Ausgrabungsstätten, die wichtigsten Musen und einen groben Überblick, so reicht das wohl, da sie alle bequem zu erreichen sind. Außerdem ist dies auch in etwas der "Puffer", den ich raten würde, einzubauen, um Unregelmäßigkeiten bei den Fährverbindungen aufzufangen. Will man viele Aspekte der Stadt kennenlernen und sich Zeit lassen, in sie "einzutauchen", kann man gut auch noch einige Tage mehr einplanen. Dann kann man auch unbekanntere Museen, wie beispielsweise das hervorragende für Musikinstrumente, in denen es Klangbeispiele und viele Informationen gibt, besuchen, über den Markt bummeln, abends ausgehen und vieles mehr. Was man sich beispielsweise nicht entgehen lassen sollte, ist ein Bummel über den Zentralen Markt einschließlich Einkehr zum Essen. Hier mehr dazu: http://www.conbook-verlag.de/imbauchathens.html

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Griechenland ist geradezu ein Paradies für Vegetarier. Zu danken ist dies zum einen den strengen Fastenregeln der orthodoxen Religion und zum anderen vergangenen, kärgeren Zeiten. 49 Tage vor Ostern und 40 Tage vor Weihnachten soll fleischlos gelebt werden. Bis in die 70-er Jahre wurde das noch weitgehend befolgt. Fasten heute auch nur noch verhältnismäßig wenige Griechen so streng diese ganze Zeit über, so entstanden doch viele traditionelle, griechische Rezepte als Fastengerichte und sind somit fleischlos. Auch außerhalb der Fastenzeit werden sie gern gegessen, weil sie einfach lecker sind. Griechen essen normalerweise als große Tafelrunde und bestellen für die ganze Tischgesellschaft. Man bestellt Vegetarisches neben Fleisch- und Fischgerichten und probiert dann von allem. Deshalb haben typisch griechische Restaurants auch immer eine reiche Auswahl an fleischlosen Gerichten im Angebot. Leider passen sich Hotels und große Touristenzentren immer mehr dem internationalen Geschmack an und gleichen zuweilen den "Griechischen Restaurants", wie es sie in Deutschland gibt mit ihren Fleischanhäufungen namens "Aphroditeteller", "Mykonosteller" etc. Man muss also eventuell nach etwas traditionelleren Tavernen suchen, um als Vegetarier in den vollen Genuss all der Köstlichkeiten zu kommen, die die echte griechische Küche bietet. Das mag auf Mykonos vielleicht etwas schwerer sein, als auf weniger vom Tourismus geprägten Inseln. Macht doch mal mit der Fähre einen Ausflug nach Tinos oder Naxos. Dort könnt ihr nach Herzenslust vegetarisch schlemmen. Naxos ist auch für seine vielen leckeren Käsesorten beliebt. Außer den bereits vorgeschlagenen vegetarischien Gerichten kann ich noch besonders empfehlen: Imam (= Auberginen-Zwiebel-Gemüse), Briam (Mischgemüse), gefüllte Zucchiniblüten, Dolmades und Lachanodolmades (gefüllte Weinblätter und Krautwickel - bitte dazu sagen "choris kreas" (= ohne Fleisch) und die vielen Gerichte aus Kichererbsen (Revithia) und Linsen (Fakes), z.B. Suppen oder Revithokeftedes (=Kichererbsenbällchen). Ähnliche Bällchen gibt es auch aus Zucchini. Sie heißen dann Kolokithokeftédes. Fava steht meist unter Salaten und ist ein Erbsen- oder Kichererbsenpuree. Dann mal Kali orexi! (= Guten Appetit!)

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Sehr schön im Herbst sind die Kykladen und Dodekanen, wo das Wetter normalerweise noch klar und warm, aber nicht mehr zu heiß ist. Wenn möglich, gleich mehrere davon besuchen! Inselhüpfen mit der Fähre ist ein herrliches Erlebenis. Schaut Euch doch mal als Anregung meine detaillierten Reiseberichte von zwei Herbstreisen 2008 und 2009 an: http://griechenlanderleben.wordpress.com/reiseberichte/

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Rhodos für einen Tagesausflug?! - Das finde ich definitiv zu weit und es würde auch dem für sich sehr schönen Rhodos nicht gerecht werden. Ich bin ein sehr großer Freund vom Inselspringen und habe von fast dreißig Griechenlandurlauben nur sehr wenige auf einer einzelnen Insel verbracht, denn die Fahrt mit der Fähre und die Ankunft in einem neuen Hafen für sich ist ein herrliches Erlebnis. Doch Kreta ist eine von den wenigen Inseln, die mir für einen drei- bis vierwöchigen Urlaub allein genügte, ohne dass das geringste Bedürfnis aufkam, woanders hin zu reisen. Erstens ist die Insel sehr vielseitig und groß. Zweitens sind die sehenswerten Nachbarinseln auch recht weit davon entfernt.

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Vorab: Meine persönliche Empfehlung unter den drei Inseln wäre Sifnos. Wenn Du willst, kannst Du mal meinen Reisebericht von der Insel lesen. http://griechenlanderleben.wordpress.com/reiseberichte/westkykladen-herbst-2008/sifnos-23-sept-28-sept-2008/

Doch sicher ist das letztendlich Geschmackssache und Einstellungssache, z.B. was man unter "ruhiger" versteht. Ruhe vor Verkehrslärm? Ruhe vor allzuviel Tourismus? Darum erstmal die wichtigsten Charakteristika der drei Inseln:

Hydra ist autofrei. Doch wird es schubweise von Touristen überschwemmt: Vorwiegend Tagesausflügler, Kreuzfahrtschiffe, die ganze Massen ausschütten und Athner vor allem am Wochenende. Abends kehrt dann zumindest in der Nebensaison meist Ruhe ein. Auch wird man die Insel - gerade wegen der Autofreiheit - als ruhig und idyllisch empfinden, sobald man den Hauptort verlassen hat und zu Klöstern und Buchten wandert. Die Insel spielte eine große Rolle im Griechischen Befreiungskampf, an den viel erinnert. Schwarze Kanonen sind aufs Meer hinaus gerichtet. Auf den Plätzen und vor den öffentlichen Bauten stehen Denkmäler der Freiheitskämpfer. Der Hafenort ist geprägt von den hohen, strengen Bauten alter Herrenhäuser, wirkt homogen und meidet Kitsch ebenso wie Verschandelung des eindrucksvollen Ortsbilds.

Poros ist sicher die am wenigsten ruhige der drei Inseln. Es wird sehr gern von Yachten angelaufen, für die es allen Comfort bietet. Als wir im Frühjahr 2007 dort waren, fand gerade eine Charteryacht Show mit riesigen Yachten statt. Schicke Cafés und Restaurants säumen die Uferpromenade. Nur eine schmale Wasserstraße, auf der Wassertaxis verkehren, trennt die Insel vom Festland mit seinen weiten Zitronenhainen. Die Insel hat schöne, gut zu erreichende Strände und bietet einen reizvollen Anblick bei der Anfahrt mit der Fähre.

Sifnos ist eine typische Kykladeninsel mit weißen Häuserquadern im typischen kykladischen Baustil und dem kykladischen Gefühl von intensivem Licht und Weite. Meinem Empfinden nach ist es die am wenigsten touristische unter den drei Inseln. Es gibt sehr schöne Wanderwege und Strände. Mehr darüber in meinem Reisebericht unter dem eingangs genannten Link.

Also wie gesagt, mein Favorit ist Sifnos.

Poros und Hydra würde ich nicht einzeln besuchen, sondern kombinieren. Einige Tage auf jeder dieser beiden Inseln wäre wohl auch reizvoll, denn schließlich macht einen großen Teil des Reizes der Inseln die Anfahrt mit der Fähre aus. Der erste Eindruck, wenn sie sich vor einem ausbreiten und man sich ihnen nähert, ist herrlich.

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Jede Insel hat ihre eigenen Spezialitäten. Welche willst Du denn besuchen? Die Feinschmeckerinseln unter den Kykladen sind Sifnos und Syros.

Von Sifnos stammen große Köche, darunter der bekannte Kochbuchautor Nikolaos Tselementes. Sifnos ist auch für seine Keramik bekannt. So werden auch viele Gerichte im Steintopf gegart. Die Spezialität der Insel ist das im Tontopf zubereitete Arni Mastello (Arni bedeutet Lamm). Außerdem werden viele Kichererbsen verarbeitet, sowohl zu Suppe und Eintöpfen wie auch als Kichererbsenbällchen und als Dip. Auch für seine Kapern ist Sifnos berühmt. Sie werden in Salz oder Essig eingelegt und über Salate gestreut. Als Kapernsalat wird eine gekochte, lauwarm servierte Vorspeise aus Kapern, Kräutern und Zwiebeln bezeichnet.

Auf Syros isst man wegen seines von allen Kykladeninseln mondänsten Charakter gut. Da die Insel Verwaltungszentrum der Kykladen ist und von vielen Fährlinien angefahren wird ist sie stark von Griechen besucht, großenteils um Besorgungen oder Behördengäng zu erledigen. Wegen der daraus resultierenden starken Nachfrage haben die Restaurants und Tavernen seiner Hauptstadt auch in der Nebensaison stets ein gutes Speisenangebot.

Auf vielen Kykladeninseln findet man eingelegten Meerfenchel (Kritamo), der über Salate gestreut wird und einen einzigartigen salzig-pikanten Geschmack hat. Dies alles nur als einige kleine Beispiele von Spezialitäten, die auf dem Festland und auf anderen Inseln weniger verbreitet sind als auf den Kykladen.

Konkrete Tipps zu von mir probierten Speisen und Restaurants findest Du in meinem Reisebericht von unserem Inselspringen auf den Westkykladen im Herbst 2008: http://griechenlanderleben.wordpress.com/reiseberichte/westkykladen-herbst-2008/

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Dem Forumsmitglied "studienreisen" kann ich nur zustimmen, dass es auch in und um Athen jede Menge zu unternehmen gibt, so dass man nicht unbedingt auf eine Insel weiterreisen muss, es ja geradezu schade wäre, das nicht alles wahrzunehmen. Trotzdem verstehe ich sehr gut den Wunsch, eine Insel zu besuchen. Vor allem, falls Du noch nie auf den griechischen Inseln unterwegs warst, gibt es natürlich einen ganz anderen Griechenlandeindruck als nur auf dem Festland unterwegs zu sein. Es ist schon ein besonderes Feeling mit der Fähre vorbei an den vielen Schiffen den Hafen von Piräus zu verlassen, auf dem Meer unterwegs zu sein und auf einer Insel anzulegen. Wenn Du wirklich nur eine Woche Zeit und den Rückflug fest gebucht hast, solltest Du allerdings den Wetterbericht beachten, damit Du nicht auf der Insel "hängenbleibst". Denn ab Windstärke 9 verkehren keine Fähren mehr, schon ab 7 wird es ungemütlich. Die nächste Insel ist Salamina. Dort kommt jedoch nicht das wahre Insel-Feeling auf. Es ist (Wochenend-)Domizil vieler, die in Athen arbeiten. Sehenswerter ist das auch nicht so arg viel weitere Ägina, bekannt für seinen Pistazienanbau und seinen Aphaia-Tempel aus spätarchaischer Zeit, einem der besterhaltenen Griechenlands. Die kleine Inselhauptstadt mit ihrer Fischmarkthalle direkt am Hafen, hinter der man gut und billig essen kann, hat richtiges Inselflair und schöne Strände gibt es natürlich auch.

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Kapetanjos kann ich nur voll und ganz zustimmen. Der Eindruck der "Fleischverliebtheit" entsteht vor allem beim Angebot der Auslandsgriechen mit ihren langen Listen verschiedener Grillteller mit klangvollen Namen wie "Aphroditeteller", "Athosteller" etc. und teils in den Touristenhochburgen, die sich daran orientieren. In der traditionellen Küche spielt Fleisch jedoch eine untergeordnete Rolle. Größere Fleischmengen sind Sonn- und Feiertagen vorbehalten, zu denen dann vielleicht auch mal wieder in den Augen des Fremden der Eindruck der Fleischverliebtheit entstehen kann. Denn dann werden schon auch mal gern ganze Lämmer und Zicklein gegrillt, die man auf Kirchenfesten oder im großen Familienkreis genießt. Im Alltag spielen Gemüsegerichte jedoch eine große Rolle und sind in einfachen griechischen Lokalen, den Tavernen, weit verbreitet. Das ist u.a. auch den strengen Fastenregeln der orthodoxen Kirche zu verdanken. Generationen von Griechen, die bemüht waren und es teils noch sind, die Fastenzeiten mehr oder minder streng einzuhalten, haben ihre Phantasie walten lassen und eine große Auswahl an schmackhaften und sättigenden vegetarischen Rezepten ersonnen. Probiert mal gefüllte Tomaten und Paprika, das Mischgemüse Briam, den Gemüsetopf Tourlou, das im Backofen bereitete Auverginengemüse Imam, Kichererbsen und Linsensuppe. Ladera nennt man in Öl gegarte Gemüse. Okra, Artischocken, grüne Bohnen und Saubohnen werden gern so zubereitet. Unter den sehr beliebten Vorspeisen (Mezedes genannt) findest du gebratene oder gegrillte Gemüse wie Zucchini, Auberginen und Paprika, aber auch herrliche Dips aus Erbsen (Fava genannt), Auverginen und Joghurt mit Knoblauch (Skordalia), aber auch vielerlei Gemüsebällchen, z.B. Kichererbsenbällchen (Revithokeftedes) und Zucchinibällchen (Kolokithokeftedes) sowie gefüllte Zucchiniblüten. Auch Gemüsepasteten Blätterteigbasis sind lecker. Man bekommt sie nicht nur in Tavernen und Restaurants, sondern auch oft beim Bäcker. Es gäbe noch sehr viel aufzuzählen. Du findest es alles zusammen mit einem kulinarischen Wörterbuch, viel Lesestoff zur griechischen Gegenwartskultur und Anregungen und Tipps für den Griechenlandurlaub in meinem gerade erschienenen Buch "Griechenlanderleben - Mehr als Säulen und Sonne", das sich einem Griechenlandgenuss mit Leib und Seele verschrieben hat: http://www.conbook-verlag.de/griechenland_erleben.html

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