Gute Stadtführung durch Venedig?
Könnt ihr eine gute Stadtführung für Venedig empfehlen? Oder braucht man das gar nicht und man erkundet Venedig lieber selbst zusammen mit einem Reiseführer?
4 Antworten

ciao!
Eigentlich bist du gut bedient, wenn du dir selbst darüber klar wirst, was dich an Venedig interessiert:
Die Kunst - darüber findest du ca. 4000 Bücher - rein aus dem Kopf geschätzt.....
Shopping? Die 20 Läden, die hier in Venedig wirklich etwas zu bieten haben, bedürfen keines Reiseführers (Es gibt hier Prada, Gucci, Chanel, Pucci, Louis Vuitton, Cavalli, Furla, Fendi, Magli, Rosetti, also eigentlich allles, das die Kreditkarte zum Aufbäumen bringen kann....)
die Geschichte? AHA!!! jetzt kommen wir der Sache näher.... Denn über Venedigs Geschichte wurde viel kolportiert.... Dann würde ich wieder Literatur empfehlen, vor allem Brusegin und DaMosto.
Der "günstige" Weg, Venedig kennen zu lernen, ist der, sich zu Hause einige Bücher zu suchen, und nach denen den Weg finden, der einem das "Non plus Ultra" Venedigs bietet. Egal, ob es nun "Ufer der Verlorenen" von Josef Brodsky (Der Titel des Buches variiert mit der Schreibweise Brodsky´s Namen) und dort "verloren zu gehen" - oder die "Verlorene Zeit" zu suchen - und zu finden - im Werk von Proust , ob man sich in Henry James oder in Ruskin Venedig nähert, oder im eigentlich sehr guten Führer von National Geographic, den ich bereits mehrmals hier empfohlen habe: den "Art Guide Venedig", ein kostengünstiges, aber wirklich sehr umfangreiches Werk, das jedem etwas bietet und auf die verschiedenen Ansprüche eingeht.
Wenn du trotzdem noch "Sehnsucht" nach einem personifizierten Reiseführer hast, empfehle ich dir eine gebürtige Venezianerin, die sich hier bestens auskennt, und auf deine Wünsche eingehen würde. Ich darf dir diesen Link senden:
Ciao - ich hoffe, es gefällt dir in meiner Heimatstadt gut!


aus gegebenem Anlasse möchte ich noch explizit folgendes festhalten: Bei meinem Absatz:
Der "günstige" Weg, Venedig kennen zu lernen, ist der, sich zu Hause einige Bücher zu suchen, und nach denen den Weg finden, der einem das "Non plus Ultra" Venedigs bietet. Egal, ob es nun "Ufer der Verlorenen" von Josef Brodsky ... und dort "verloren zu gehen" - oder die "Verlorene Zeit" zu suchen - und zu finden - im Werk von Proust , ob man sich in Henry James oder in Ruskin Venedig nähert
handelt es sich - wie wohl die meisten es auch sehen - um eine Metapher. Wer jemals Brodsky´s "Ufer" gelesen hat, und bei Nebel auf dem Markusplatz war, wird sich der Szene mit "König Nebel" wieder entsinnen.... Wer jemals Ruskins "Stones of Venice" vor Augen hatte, wird einzelne Fensterbögen sofort mit denen im Buche abgebildeten vor dem geistigen Auge vergleichen.
"Den Weg zu finden" ist in diesem Sinne also als "Zugang zu finden" gemeint und nicht, dass man James oder Proust als Kartographen deuten wollte.

Ich selbst finde es am Schönsten, einfach so durch Venedig zu schlendern, vom Weg abzukommen, mich zu verlieren und dann mit Hilfe von Plan oder Menschen wieder zu finden. Das kann stundenlang dauern und vielleicht sehe ich auch nicht die wichtigsten Gebäude aber ich erlebe die Atmosphäre, entdecke Plätze, sehe Menschen und werde immer neugieriger...Aber wenn man lieber einen Reiseführer hat sieht das hier doch seriös aus: http://www.stadtfuehrungen-venedig.de/home.htm

Ich würde dir empfehlen, Venedig auf eigene Faust zu erkunden. So verläufst du dich zwar mindestens fünf Mal, aber du bekommst viel mehr von der Stadt mit. Du kommst so auch in weniger touristische Winkel, die wirklich schön sind. Und bei einer Stadt, die die Größe von Venedig hat, ist so eine Tour auch nicht unbedingt nötig. Alle Sehenswürdigkeiten stehen auch in den Reiseführern. Wenn du allerdings wenig Lust hast, alle Informationen nachzulesen und die Wege selbst zu finden, ist eine Tour sicher die entspanntere Lösung.

Versuchs erst mal auf eigene Faust. Das ist in Venedig eine ganz besondere Erfahrung, denn selbst mit ausgesprochenem Orientierungssinn wirst Du Dich verlaufen. Venedig ist nicht mit Logik beizukommen.
Durchs Verlaufen bin ich aber an Orte gekommen, die ich ansonsten kaum gesehen hätte. Ich erinnere mich an einen probenden Opernsänger in einer Kirche, die in keinem Reiseführer Erwähnung fand. Es war toll!
Ich empfehle immer wieder, am früheren Morgen an der Piazzale Roma in die Linie 1 einzusteigen, sich ganz vorne einen Platz zu suchen und den ganzen Weg mitzufahren. Das dauert eine gute Stunde und Du bist auf preiswertestem Weg an allen Palazzi vorbeigekommen.
Ob Du dann anschliessend noch eine professionelle Stadtführung machen willst, merkst Du von alleine. An Angeboten ist kein Mangel.

Lieber Fredl2, ich denke, ich sollte dir ein Buch empfehlen, "Parsifal in Venedig" von Giuseppe Sinopoli.... und ein paar Besuchen in der Chiesa di San Giacomo am Rialto: hier werden sehr oft am Abend kleine Konzerte gegeben.... kostenlos.....komm doch mal vorbei! ;-)

@tintoretto: oh, vielen Dank! Heuer war ich schon in Venezia. Ich werde es mir für nächstes Jahr merken - genauso wie den Tip für den besten Sprizz.
Ich darf dir zum Ansehen noch das Video eines guten Freundes übersenden: (Es gibt mehrere Folgen auf You Tube, es war eine Serie auf BBC):
http://youtu.be/SBoHska-RjA