Wie viele Tage sollte man für eine Städtereise nach Sofia veranschlagen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich war Ende Mai und Mitte Juni vor und nach meiner Bulgarien-Rundreise einmal 3 und dann nochmal 2 Tage in Sofia - und hatte keinen Moment Langeweile! In der Stadt gibt es eine große Menge zu sehen. Von den zahlreichen historischen Gebäuden (Kirchen, Synagoge, Moscheen, Markthalle) mal abgesehen gibt es ein paar herrliche Märkte, erlebenswerte Parks und Plätze, gute Museen! Wenn man die sehenswerten Gebäude dort auch innen anschaut, die Museen (besonders interessant das Archäologische Museum gegenüber des Präsidentenpalastes und das Historische Nationalmuseum, liegt ein wenig außerhalb) braucht man schon eine gewisse Zeit. Auch eine Vorstellung im Nationaltheater oder im Opernhaus kann ich nur empfehlen!

Auch Bojana, nicht weit vom Historischen Nationalmuseum ist einen Ausflug wert - vor allem die Kirche aus dem 11.Jh. mit ihren wunderbaren Fresken. Auch ein Ausflug in das 'Hausgebirge' Vitosa, dort vielleicht das Kloster Dragalevski aus dem 14.Jh. auch besuchen! Ich war gerade um den hohen Feiertag 'Kyrill und Method' dort und habe in der Stadt außergewöhnlich viel Entertainment zusätzlich erlebt - Tänze, Aufführungen etc.

An zwei Tagen bin ich nur ziellos durch die kleinen Gassen und Straßen im und um das historische Zentrum gelaufen und habe nette Cafés gefunden, kleine Restaurants mit lokalem Essensangebot, hübsche kleine Boutiquen mit individuellem Sortiment!

Sehr empfehlen kann ich die Stadtrundgänge von 'Free Sofia Tour', die von Studenten der kunsthistorischen Fakultät angeboten werden - sehr kompetentes Wissen über Bulgariens Geschichte im Allgemeinen und die Stadt Sofia im Besonderen in kurzweilige Spaziergänge 'verpackt'!

Ich möchte auf jeden Fall noch einmal dorthin fahren - Sofia war faszinierend für mich, durchaus vergleichbar mit Budapest, das ich ebenfalls sehr mag und wo ich schon öfters war!

2xDH ! Da bleibt mir nichts mehr zu addieren.

0

Hallo Zander die Frage ist nicht leicht zu beantworten,aber als mehrfacher Besucher von Sofia würde ich meinen das 3 Tage ausreichend sind.Wie fast ganz Bulgarien befindet sich sich auch die Hauptstadt fast 20 Jahre nach den politischen Umbruch noch in einer Entwicklung zu einer sehenswerten europäischen Metropole..Große Teile der Stadt werden noch durch die Überreste der kommunistischen Zeit geprägt.Es git eine Reihe sehr sehenswerter historischer Gebäude daneben aber auch noch viel Ungepflegtes,sehr schön auch einige Parks und Freizeiteinrichtungen.Wenn ich aber z.B. Budapest als Vergleich nehme trennen die beiden Städte Welten....Die Menschen sind sehr gastfreundlich ,das Umland von Sofia auch Grüße aus Halle/Saale

DH eine gute und realistische Antwort. Leider sind auch Umbauten alter Gebäude, ich denke an den Zarenpalast, in dem heute das Ethnographische Museum untergebracht ist, oder die Bujuk, die große Moschee, die das Nationale Archäologische Museum beherbergt, sehr diesem politisch beeinflussten Stil unterjocht worden. Selbst die Synagoge ist im Inneren bereits ziemlich modern adaptiert und hat an Ursprünglichkeit nach dem Umbau 2002 sehr verloren.

2
@kamelhaar

Lieber Kamelhaar, ich hatte das Glück, von einem Gemeindemitglied der jüdischen Gemeinde in Sofia durch die Synagoge begleitet zu werden und die junge Dame war sehr stolz, gerade auf das Innere der Synagoge. Der wunderbare Sternenhimmel ist wirklich schön und auch Wandbemalung und die Leuchter. Die Renovierung wurde von einem jüdischen Baumeister bzw. der Gemeinde dort geplant, das Geld kam überwiegend von der EU. Das Nationale Archäologische Museum ist schon seit seiner Eröffnung 1905 in der ehemaligen Moschee untergebracht, hat also mit den politischen Verhältnissen der letzten 60-100 Jahre nichts zu tun. Für den ehemaligen Zarenpalast (der sehr schön renoviert wurde) kann ich mir keine bessere Nutzung vorstellen, als die Nationale Kunstgalerie - die lichten großen Räume mit wunderbaren Stuckarbeiten und die Lage in der Altstadt bieten sich geradezu für Kunst an. Der Palast ist zwar erst seit 1953 die Heimat dieser Gallerie, aber irgendwelche Änderungen haben die Kommunistische Machthaber dort nicht vorgenommen und die Renovierung vor ein paar Jahren hat genau den 'Zarenpalast' wieder zum Vorschein gebracht, der er bis Mitte des Jahrhunderts war. Die junge Nadezhda Dzhakova, die die internationalen Kunstausstellungen dort organisiert, ist in der Szene sehr anerkannt.

Ich kann da nirgendwo 'politisch beeinflußten Stil' erkennen. Woran machst Du das fest?

0
@Roetli

verehrte Roetli, das Archäologische Museum wurde bereits 1892 gegründet, jedoch 1938 beim Umbau stark verändert, weitere Umbauten erfolgen seit 1998. Frau Dzhakova ist unbestritten bekannt für ihr Wissen um das Sofia Arsenal Museum for Contemporary Art, was ich in meiner Antwort weder betonte noch abstritt.

Ich entsinne mich auch nicht, explizit "kommunistische Machthaber" erwähnt zu haben. So Sie dies so aufgefasst haben, handelt es sich um einen Irrtum.

Dass besonders die Fresken im Zarenpalast wahrlich in schlechtestem Zustand sind, kann jedoch - Sie verzeihen, niemand, der sie in den letzten Jahren sah, bestreiten.

MFG

2
@kamelhaar

P.S. - die Führungen in der Synagoge finden immer durch Gemeindemitglieder statt, dies weiss auch jeder, der dort einmal war.

Es wäre freundlich, wenn Sie Ihre Vermutungen jedoch nicht via "Kommentar" über die Antwort eines sichtlich gut unterrichteten Users platzieren würden. Danke.

2