Was sind die Vorteile einer Reise mit Studiosus?

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Es kommt darauf an, auf welche Art Du Dich einem Land nähern möchtest. Studiosus beschäftigt überwiegend Reiseleiter, die auf dem jeweiligen Wissensgebiet einen Universitätsabschluß haben. Wenn diese Personen es didaktisch drauf haben und wirklich in der Lage sind, das Wissen auch ansprechend zu vermitteln, nimmt man hier sehr viel mehr mit, als wenn man sich die oftmals oberflächlichen und manchmal sogar schlicht falschen Angaben im Reiseführer durchliest und sich einem bestimmte Dinge einfach nicht erschließen wollen, weil man die Zusammenhänge nicht versteht. Ich muß dazu sagen, daß ich selbst noch nicht mit Studiosus gereist bin, aber schon vereinzelte Exkursionen mitgemacht habe, die von Reiseleitern, die sonst für Studiosus arbeiten, geführt wurden. Ein Ausflug ins Taurus-Gebirge mit botanischer Führung war so spannend und interessant, daß wir ohne diesen Reiseleiter nur die Hälfte von dem Besuch im Nationalpark gehabt hätten. Was er uns gezeigt hat, wäre unseren Augen sonst mit Sicherheit entgangen. Eine Führung in Norwegen ging dagegen so übertrieben tief ins wissenschaftliche Detail, daß ich mehrere Stunden heftig gegen den Schlaf angekämpft habe. Für jemanden der sich für die geologische Struktur der Lofoten interessiert, wäre es aber vielleicht spannend gewesen.

Man sollte sich also im Klaren sein, daß man sehr viel Wissen vermittelt bekommt. Genau wie Roetli sagt, schließt das spontanes Erleben und individuelle Eindrücke zwar nicht vollständig aus, aber die Zeit dafür bleibt eingeschränkt. Wenn einem das Hintergrundwissen wichtig ist, weil man im jeweiligen Reiseland aus irgendeinem Grund mehr in die Tiefe gehen möchte als bei einer üblichen Pauschalreise, ist das - nach meiner Erfahrung - tatsächlich ein Unterschied ob der Reiseleiter sich das Wissen für seine Tätigkeit angelesen hat, oder wirklich "im" Thema ist und, ganz wichtig, selbst eine Leidenschaft dafür hegt. Solche Leute erwarten zu Recht ein entsprechendes Gehalt für ihre Leistung. Darüber hinaus sind auch die Unterkünfte und Verpflegung bei Studiosus-Reisen im gehobenen Segment, so daß ein höherer Preis durchaus gerechtfertigt ist, meiner Meinung nach sind die tatsächlichen Preise aber zu hoch. Eine 3-Wochen-Reise durch Australien muß nicht fast 10000 Euro kosten. Dafür habe ich kein Verständnis.

Etwas, das für mich ganz klar gegen Studiosus spräche, ist die Einheitskleidung, in der ich Gruppenteilnehmer schon verschiedentlich gesehen habe, zuletzt in Ägypten vor ein paar Jahren, als auf einem Boot neben uns eine Gruppe Personen saß, die einheitliche Jacken mit Studiosus-Schriftzug auf dem Rücken trug. Wäre mit mir nicht zu machen, sowas.

Oh, mein Gott - das ist ja fast noch schlimmer als die 'Unsitte', beim Abendessen auf einer langen gemeinsamen Tafel zu bestehen und keine Einzeltische zuzulassen - wie ich das schon mehrfach erlebt habe!

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Eine Reise mit Studiosus lohnt sich nur dann, wenn man bei
dem angebotenen Thema inhaltlich extrem in die Tiefe gehen möchte - was
manchmal sehr anstrengend sein kann. Aber wir hatten einen kompetenten
Reiseleiter. Ansonsten habe ich bei meiner 7-tägigen Studiosus-Rundreise
Sizilien im Juni 2016 viele negative Erfahrungen gemacht. Bus: Billigmarke (im
Bussektor) mit traditionell nicht komfortabler Federung. Rappelig auf
Landstraßen. 53er Bestuhlung!! Extrem enger Sitzabstand! Hotels: die gleichen oder gleichwertig wie die von preiswerteren Anbietern. Verpflegung: man merkte, dass die Hotels - sofern dort das Essen eingenommen wurde - fürchterlich unter Preisdruck standen. Es wurde -bis auf ein Hotel - an wertigen Zutaten gespart wo es nur ging. So gab es in einem Hotel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen als 'Antipasti-Buffet'  die gleichen drei Blattsalate!!!!!

Auf dieser Reise waren an 7 Abenden nur 5 Essen inkludiert.
Andere, wesentlich preiswertere und von der Bewertung her ebenbürtige Anbieter hatten bis zu 9 Essen. Leider passte dort der Termin nicht.

Wir haben auf unserer mehr als 5-wöchigen Rundreise - wir
waren vorher und nacher mit eigenem Pkw unterwegs - nie mehr so schlecht
gegessen wie in den meisten Vertragshotels von Studiosus.

Die Umsatzstärke von Studiosu wird offensichtlich bei
Verhandlungen nicht zu Gunsten des Gastes genutzt, sondern lediglich zur
eigenen Gewinnmaximierung.

Ein 'Höhepunkt': Die Kopfhörer des Adiosystems (kommt bei Führungen zum Einsatz) mussten am Ende der Reise wieder abgegeben werden! Darf sich der nächste Gast auf die Ohren hängen!

Wie kommt trotzdem die gute Bewertung zustande? Wir konnten
die Beobachtung machen, dass viele Stammkunden nach dem Motto verfahren: ich entscheide mich für Studiosus, und da ich richtig entscheide, ist Studiosus gut. Sonst müsste ich ja zugeben, nicht richtig entschieden zu haben!

Für uns: nie wieder Studiosus, absolut überteuert!

Genau getroffen - Gewinnmaximierung, besonders durch verdeckte Minderleistungen wie: immer weniger durchgängige Halbpensionen, immer mehr Imbisse oder Picnics (= billiges Mittag- oder Abendessen), immer mehr niedrigere Hotelkategorien, Wegfallen von Reisepunkten (oder aber deren Beibehaltung mit Zuzahlung als 'Extraangebot').