Vulkan Vesuv in Italien besteigen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du kannst alleine hochgehen, das ist zwar anstrengend, aber noch lange keine Bergtour wie du sie dir vielleicht vorstellst. Du musst halt was zu trinken mitnehmen, weil es schon sehr heiß ist, aber machbar ist es definitiv. Anstrengend ist es je nachdem wie fit du bist, der eine schnauft mehr, der andere weniger. Hängt eben von der eigenen Kondition ab und kann nicht so pauschal gesagt werden. Und gefährlich ist es nur, wenn du mit Flip Flops hochgehst, weil der Weg eben nicht geteert ist. Also gute Schuhe anziehen! Und mach es, die Aussicht auf den Golf von Neapel ist echt sehr schön!

Es gibt tolle Berichte von Vesuv Besteigungen aber heute ist es, glaube ich, eine Enttäuschung, die auch noch viel kostet, denn man muss Maut bezahlen.

Hier die offizielle Webseite vom Park: http://www.vesuviopark.it/grancono/index.asp

Ist gibt bessere Vulkanbesichtigungen und in der Gegend gibt es auch wirklich tollere Wanderungen.

Ich hänge ein paar tolle Beschreibungen dran, die allerdings etwas älter sind:

Auch bei Goethe findet man in seiner „Italienischen Reise“ einen Bericht: Den 2. März [1787] bestieg ich den Vesuv, obgleich bei trübem Wetter und umwölktem Gipfel. Fahrend gelangte ich nach Resina, sodann auf einem Maultiere den Berg zwischen den Weingärten hinauf; nun zu Fuß über die Lava vom Jahre einundsiebenzig, die schon feines, aber festes Moos auf sich erzeugt hatte; dann auf der Seite der Lava her. Die Hütte des Einsiedlers blieb mir links auf der Höhe. Ferner den Aschenberg hinauf, welches eine saure Arbeit ist. Zwei Dritteile dieses Gipfels waren mit Wolken bedeckt. Endlich erreichten wir den alten, nun ausgefüllten Krater, fanden die neuen Laven von zwei Monaten vierzehn Tagen, ja eine schwache von fünf Tagen schon erkaltet. Wir stiegen über sie an einem erst aufgeworfenen vulkanischen Hügel hinauf, er dampfte aus allen Enden. Der Rauch zog von uns weg, und ich wollte nach dem Krater gehn. Wir waren ungefähr funfzig Schritte in den Dampf hinein, als er so stark wurde, dass ich kaum meine Schuhe sehen konnte. Das Schnupftuch vorgehalten half nichts, der Führer war mir auch verschwunden, die Tritte auf den ausgeworfenen Lavabröckchen unsicher, ich fand für gut, umzukehren und mir den gewünschten Anblick auf einen heitern Tag und verminderten Rauch zu sparen. Indes weiß ich doch auch, wie schlecht es sich in solcher Atmosphäre Atem holt. Übrigens war der Berg ganz still. Weder Flamme noch Brausen noch Steinwurf, wie er doch die ganze Zeit her trieb. Ich habe ihn nun rekognosziert, um ihn förmlich, sobald das Wetter gut wer-den will, zu belagern.

Bericht von Burmeister (zit. nach: H. Daniel, Handbuch der Geographie, 2. Teil, Leipzig 2. Aufl. 1866, 229; kein Jahr des Berichts angegeben) Die Besteigung des Vesuv gehört zu den Pflichten und Genüssen eines Italienfahrers. Am ge-wöhnlichsten wird die Ascension von Resina aus unternommen. Die üppigsten Weingärten umge-ben des Fuß des Vesuv, steigen an einigen Stellen bis zur Hälfte seiner Höhe empor und erzeugen, durch den vulkanischen Boden begünstigt, den feurigen unter dem Namen Lacrimae Christi be-kannten Wein. Zwischen diesen lachenden Weingärten schneiden tiefe, schwarze, unfruchtbare Talschluchten ein, in denen in grauser Wildnis vieljährige Lava in zackigen Felsen aufgehäuft ist, gleich einem toten Meere, dessen finstere Wellen plötzlich erstarrt sind. Weiter hinauf wird die Natur dürftiger, die nicht von Lavaströmen verwüsteten Strecken sind mit Kastanienbäumen be-deckt, aber zwischen dem Lavagestein ragt kümmerlich und kärglich nur Ginster hervor. Nach zwei Stunden Steigens erreicht man das 1853' über dem Meere liegende Plateau des Eremiten. Eine wundervolle Aussicht über den Golf tut sich hier auf. Auf dem Plateau selbst steht unter Ulmen eine ärmliche Einsiedelei, eine Art Hospitium für die Reisenden. Der Eremit bewirtet die Fremden und erquickt sie mit Lacrimae Christi. In ein Buch schreiben die Reisenden ihre Namen ein. Jetzt steht auf der Hochfläche auch ein meteorologisches Observatorium. Eine halbe Stunde jenseits der Einsiedelei kann man noch auf der mit Klippen und Lavamassen bedeckten, sanft ansteigenden Fläche bis zum Atrio del Cavallo, 2507', reiten. Hier hört alle Vegetation auf, und man muss nun zu Fuß die runde, sehr steile kegelförmige, aus Asche oder vielmehr vulkanischem Sande bestehende und mit einer dünnen Lavakruste bedeckte letzte Höhe erklimmen, was sehr schwierig ist, da man in Asche und Sand waten muss und der Abhang einen Winkel von beinahe 45 Grad macht. Man bringt dabei fast eine Stunde zu und gelangt endlich an den Rand des Kraters, dessen Gestalt sehr veränderlich ist. Der Umkreis beträgt etwa 3/4 Stunden. Das Innere zeigt zwei Hauptmündungen der unterirdischen Flammen und Dämpfe.