Trinkgeld im Restaurants in Italien?

7 Antworten

Man liest hier soviel Quatsch! So verhält man sich richtig:

In den Reiseführern liest man zwar immer noch, dass in Hotels, Res­tau­rants und in Cafés fünf bis zehn Prozent der Rech­nung als Trinkgeld (mancia) erwartet werden, aber das gilt praktisch nicht mehr noch. In der Gastronomie ist Trinkgeld nicht mehr üblich. Denn ist praktisch allen Restaurants sind die Preise mittlerweile „servizio compreso", werden also automatisch in Rechnung gestellt und normalerweise separat ausgewiesen. In der Regel sind es 10%.

Der „coperto" gilt übrigens nicht als Trinkgeld. Es ist nur eine Gebühr für Brot und Ge­deck.

Wenn man trotzdem ein kleines Extra-Trinkgeld für besonders guten Service geben will, sollte man dies nur unauffällig auf dem Tisch liegen lassen. Üblich sind ca. 2 Euro - mehr wirkt überheblich, weniger kleinlich.

Keinesfalls sollte man einen (auf­ge­run­deten) Betrag beim Bezahlen nennen oder „va bene così“ („stimmt schon“) sagen. Da erntet man nur verwunderte Blicke.

In den Bars stehen manchmal Spar­schwei­ne auf der Theke - aber mehr für Wohltätigkeits-Spen­den als für Trinkgelder.

Nachdem ich ohnehin fürs Coperto-Service zahlen muss, zahle ich eigentlich fast nie Trinkgeld. 

Und mir wäre bislang auch nie aufgefallen, dass das üblich ist. Nicht zuletzt auch, weil man in den meisten italienischen Lokalen an der Kassa bezahlt.

eigentlich ist das ganz einfach, nur eben nicht in Deutschland: "servizio compreso" bedeutet, das Trinkgeld ist bereits eingeschlossen. Ein weiteres "Zuback" wäre eher beleidigend, da es vom Personal als "Almosen" verstanden wird, und der "Italiener" an und für sich seinen Stolz hat. Wenn man schon möchte, kann man am Teller einen oder zwei Euro "liegenlassen". In "kostengünstigeren" Lokalen kann es sein, dass man von einem Muslim serviert bekommt. Er würde ein "Trinkgeld" aus religiösen Gründen sogar als Diffamierung, Beleidigung empfinden. Mein Tipp: Wenn man sich nicht sicher ist, freut sich jeder, wenn man ihm sagt, dass man seinen Service gut fand, und das Lokal gerne weiterempfiehlt. "Geld" ist den meisten gar nicht so wichtig.

Alsoooo, das sehe ich anders. 

Jeder der im Hotel- oder Geststättengewerbe arbeitet, freut sich über ein Zubrot, das er/sie freundlich für geleistete Dienste, sprich Service, erhält. Zumal die Gehälter gerade in diesem Bereich (je nach Land) meist niedrig bis sehr niedrig sind. 

Auch Menschen mit moslemischem Hintergrund machen hier keine Ausnahme. So unsere Erfahrung, gerade in den Emirate u.m.

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@ManiH

Danke für deine Ansicht -es tut mir leid, ich dachte, die Anfrage beschränke sich auf Italien und nicht auf die Emirate. (Zum Thema Italien darf ich äussern, dass ich mit einem Kellner in Venedig dieses Thema ansprach und er meinte, das "Trinkgeld" auf dem Unterteller würde ihm als besondere "freundliche Leistung einem Kuden gegenüber" ein Zeugnis geben. 

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@Salzburgerin

an Mani H - zum Thema Trinkgeld an Muselmanen: Ich habe mit einem gesprochen, der mir erklärte, dass laut Koran das Entgegennehmen von Geld "über der Leistung einer Arbeit" als "Geschenk" für seine Familie angenommen werden kann, wenn der "Geber" jedoch in einer "ihm gegenüber einwandfrei höheren Position anzunehmen ist" als eine "Bestechung seiner Familie" zu Gunsten des Gebers angenommen werden kann, darf, muss. Schwer zu verstehen.  Aber -ich denke: es gibt zwei Ansichten - die eine: Es gibt Moslems, die Trinkgeld annehmen... (es gibt auch "Taufschein-Katholiken") - und gibt Muslims, deren religiöse Einstellung man akzeptieren kann/mag/soll... Liebe Grüsse, Brian.

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Ich zahle auch fast nie Trinkgeld in Italien, außer wenn der Service wirklich außergewöhnlich gut ist. Das entspricht auch nicht unbedingt der Landessitte.

Ohne langes Hin oder Her, wenn wir mit dem Service zufrieden bzw sehr zufrieden sind, dann entlohnen wir das auch der jeweiligen Bedienungskraft bzw Servicekraft (Zimmerboy/Mädchen oder wer auch immer) gerne. 

Das sollte m.M nach doch auch so weltweit so Brauch sein.