Ist Kaliningrad, das ehemalige Königsberg, schön, so dass sich eine Besichtigung lohnt?

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Hallo!

Wir waren im August eine Woche in Kaliningrad und waren "begeistert" von der gesamten Exklave. Wir haben uns ein Tourivisa geholt und waren mit vier Kids und Wohnwagen unterwegs.

Allerdings muß ich sagen, daß mein Opa als Kind in der Gegend gelebt hat, und mich darum ein historischer Hintergrund in dieses Gebiet gezogen hat.

Es war ein Urlaub der Kontraste. Auf der einen Seite, der Weststandart was Konsummöglichkeiten und Neubauten angeht und auf der anderen Seite die große Armut.

Es gibt große ungenutzte Ackerflächen - aber die Geräte fehlen.

Auch in der Stadt ist der Kontrast gut zu sehen.Neue,schick restaurierte Gebäude neben verlassenen (oder auch nicht verlassenen) verfallenen Häusern.

Ich denke, man sollte mit wachen Augen durch die Stadt gehen. Es gibt viele kulturelle und geschichtliche Einrichtungen, Gebäude, Museen zum anschauen.

Allein für das Meeresmuseum muß man schon ein bis zwei Tage rechnen.

Wir haben vieles noch gar nicht anschauen können und werden evtl. in zwei Jahren wieder dort hin fahren.

Falls ihr noch nicht dort wart, solltet ihr auf jeden Fall auf die Nehrung fahren. Besonders die alte Wanderdüne ist sehr beeindruckend.

Ich hoffe weitergeholfen zu haben und wünsche eine gute Fahrt.

Kaliningrad ist als Stadt insgesamt vielleicht nicht vergleichbar mit Sankt Petersburg, hat aber sehr viele sehenenswerte Ecken. Mir gefiel insbesondere das Bernsteinmuseum im Dohnaturm, das "Museum der letzten Tage Königsbergs" (alter Lasch-Bunker) und der Dom. Schön muss auch die russische Kathedrale sein, aber die war damals noch nicht fertig.

Von den Erzählungen von Leuten, die Anfang der 90er Jahre in Kaliningrad waren, lann Dich nicht beeinflussen. Damals war vieles heruntergekommen, wurde jedoch in den vergangenen 10 Jahren wieder herausgeputzt und hergerichtet. Die Russen dort begreifen heute wieder mehr die deutsche Vergangenheit als Geschichte der eigenen Stadt.

Als ich 1992 Königsberg besuchte war es ziemlich trostlos, aber doch sehr interesant. Die Stadtmitte ist gegen Ende des Krieges total zerstört worden, aber in den Außenbezirken standen noch wunderbare alte Häuser. Jetzt muß viel Neues gebaut worden sein, habe ich bei einem Vortrag über die Stadt gehört, nicht alles zum Gefallen einer (russischen) Gruppe, die versucht, das historische Stadtbild wieder erstehen zu lassen.